Bedeckungsveränderliche
Bedeckungsveränderliche, auch als fotometrische Doppelsterne bezeichnet, sind in der Welt der Astronomie ein äußerst interessante Tatsache. Sie bestehen aus zwei Sternen, die sich so nahe umkreisen, dass sie sich von der Erde aus gesehen periodisch verdecken. Diese Bedeckungen führen zu Helligkeitsschwankungen, die wir als "Lichtkurve" beobachten können.
Wenn die Umlaufbahn der Sterne so ausgerichtet ist, dass sie sich von unserer Sichtposition aus gesehen überlappen, kommt es zu einer Bedeckung. Zuerst verdeckt der eine Stern einen Teil des anderen, was zu einer Abnahme der Gesamthelligkeit führt. Anschließend verschiebt sich der verdeckende Stern weiter und gibt den anderen Stern wieder frei, wodurch die Helligkeit wieder zunimmt. Dieser Vorgang wiederholt sich periodisch und erzeugt die charakteristische Lichtkurve eines Bedeckungsveränderlichen.
Je nach Größe, Helligkeit und Abstand der Sterne zueinander lassen sich verschiedene Arten von Bedeckungsveränderlichen unterscheiden:
Algol-Sterne: Hier ist ein Stern deutlich heller als der andere. Die Helligkeitsabnahme während der Bedeckung ist daher sehr ausgeprägt.
Beta-Lyrae-Sterne: Die beiden Sterne sind in etwa gleich hell und stehen sehr eng beieinander. Dadurch sind die Helligkeitsschwankungen weniger deutlich als bei Algol-Sternen.
W-Ursae-Majoris-Sterne: Diese Sterne stehen so eng beieinander, dass sie sich berühren und eine gemeinsame Hülle bilden. Die Helligkeitskurve ist hier sehr komplex und schwer zu interpretieren.

Bedeckungsveränderliche sind für Astronomen aus verschiedenen Gründen von großem Interesse. Durch die Analyse der Lichtkurve können wichtige Informationen über die beteiligten Sterne gewonnen werden, wie z. B. ihre Größe, Masse, Leuchtkraft und Temperatur. Die Beobachtung von Bedeckungsveränderlichen ermöglicht es Astronomen, die Entwicklung von Doppelsternsystemen besser zu verstehen. In einigen Fällen umkreisen Exoplaneten einen der Sterne in einem Doppelsternsystem. Die Bedeckung des Sterns durch den Planeten kann zu einer zusätzlichen Helligkeitsabnahme führen und somit die Entdeckung des Exoplaneten ermöglichen.
Bedeckungsveränderliche sind relativ einfach zu beobachten, da ihre Helligkeitsschwankungen oft schon mit bloßem Auge oder einem Fernglas erkennbar sind. Es gibt zahlreiche Amateurastronomen, die sich auf die Beobachtung und Erforschung von veränderlichen Sternen spezialisiert haben.
Bedeckungsveränderliche sind ein faszinierendes Beispiel für die Vielfalt und Dynamik des Universums. Ihre Beobachtung und Erforschung tragen dazu bei, unser Verständnis von Sternen und ihrer Entwicklung zu erweitern.
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