H-II-Gebiete sind kosmische Objekte, die eine entscheidende Rolle bei der Entstehung neuer Sterne spielen. Es sind interstellaren Wolken aus ionisiertem Gas in denen die Bausteine für Galaxien und Planeten beheimatet sind. Der Buchstabe "H" steht für Wasserstoff und die römische Zahl "II" bedeutet, dass ein Elektron aus dem Wasserstoffatom entfernt wurde, also ionisiert ist. Diese Ionisation wird durch die intensive ultraviolette Strahlung von heißen, jungen Sternen verursacht, die sich inmitten dieser Wolken befinden.
Die Entstehung eines H-II-Gebiets lässt sich in mehreren Schritten beschreiben.
Der Ausgangspunkt ist eine dichte, kalte Molekülwolke, die hauptsächlich aus Wasserstoffmolekülen (H₂) besteht. Durch die Schwerkraft ziehen sich Teile dieser Molekülwolken zusammen. In den dichteren Regionen dieser Wolken können sich schließlich Protosterne bilden, die durch ihre eigene Schwerkraft weiter zusammenfallen.
Wenn ein Protostern eine ausreichend hohe Masse erreicht, beginnt er zu leuchten und sendet intensive ultraviolette Strahlung aus. Diese Strahlung ionisiert den umgebenden Wasserstoff, wodurch ein H-II-Gebiet entsteht.
Der ionisierte Wasserstoff emittiert charakteristisches rotes Licht, das auf die sogenannte H-alpha-Linie zurückzuführen ist. Durch Staub innerhalb der H II-Gebiete können dunkle Wolken entstehen. Dies Wolken blockieren das Licht der dahinterliegenden Sterne und erzeugen dunkle Flecken oder Streifen im Nebel. In den Zentren von H-II-Gebieten befinden sich oft junge Sternhaufen, die aus den massereichsten Sternen bestehen, die sich in diesem Gebiet gebildet haben. Die HII-Regionen sind dynamische Objekte, die sich ständig verändern. Die starken Winde von jungen Sternen können das Gas und den Staub in der Umgebung formen und zu komplexen Strukturen führen.
H-II-Gebiete sind die aktive Gebiete in denen neue Sterne entstehen. Die Prozesse, die hier ablaufen, sind fundamental für das Verständnis der Sternentstehung. Außerdem produzieren junge Sterne in H-II-Gebieten schwerer Elemente und schleudern diese am Ende ihres Lebens in den Raum. So bereichern sie das interstellare Medium und machen die Bildung von Planeten und Leben möglich. Die Sternentstehungsrate in Galaxien ist eng mit der Häufigkeit von H-II-Gebieten verbunden. Über lange Zeiträume hinweg beeinflussen diese Gebiete die Entwicklung von Galaxien.
Bekannte HII -Regionen sind:
Orion-Nebel: Eines der am besten untersuchten H-II-Gebiete, das mit dem bloßen Auge sichtbar ist.
Rosettennebel: Ein kreisförmiger Nebel mit einem jungen Sternhaufen in der Mitte.
Lagunennebel: Ein großer und komplexer Nebel mit vielen dunklen Wolken und hellen Filamenten.
Zusammenfassung
Die Forschung zu H-II-Gebieten ist ein aktives und spannendes Feld. Mit immer leistungsfähigeren Teleskopen und Instrumenten können Astronomen immer detailliertere Einblicke gewinnen. Zukünftige Forschung wird uns helfen, die Geheimnisse der Sternentstehung noch besser zu entschlüsseln und unser Verständnis des Universums zu erweitern.
Folgende H II-Gebiete wurden bisher fotografiert:
IC 131, IC 132, IC 133, IC 134
IC 135, IC 136, IC 137
IC 139, IC 140, IC 142
NGC 588, 592, 595 und 604
NGC 5447, NGC 5449 und NGC 5450
NGC 5458, NGC 5461, NGC 5462 und NGC 5471