Fernrohr/Teleskop


Ein Fernrohr (oder Teleskop) ist ein optisches Instrument, das Licht sammelt und bündelt, wodurch ein vergrößertes Bild des Objekts entsteht. Fernrohre werden in verschiedenen Bereichen eingesetzt, wie z.B. in der Astronomie oder der Navigation.


Prinzipiell unterscheidet man Refraktoren und Reflektoren (Spiegelteleskope) Refraktoren sind Instrumente die Linsen verwenden um das Licht zu brechen und ein Bild zu erzeugen. Langbrennweitige Refraktoren sind Spezialisten für die Beobachtung von Planeten. Reflektoren verwenden Spiegel um das Licht zu reflektieren und so ein Bild zu erzeugen. In der Regel haben Reflektoren größere Durchmesser als Linsenfernrohre und sind daher in der Lage mehr Licht zu sammeln. Das ist ein großer Vorteil gegenüber Linsenfernrohre da lichtschwache Objekte besser erfaßbar sind. Eine dritte Art der Teleskope ist noch zu nennen. Katadioptrische Fernrohre kombinieren Linsen und Spiegel und sind eine Balance zwischen den beiden zuerst genannten Teleskope.


Im Prinzip besteht ein Teleskop aus Objektiv, Okular, Tubus und Montierung. Das Objektiv ist wie bereits erwähnt eine Linse oder Spiegel. Das Okular vergrößert das vom Objektiv erzeugte Bild und präsentiert es dem Betrachter. Der Tubus ist ein Rohr das Objektiv und Okular verbindet und schließlich die Montierung die das Fernrohr trägt und es ermöglicht auf verschiedene Objekte auszurichten. 

Fernrohr
Optik

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 Wichtige Eigenschaften von Teleskopen sind Vergrößerung, Öffnung, Brennweite und Auflösungsvermögen. Die Öffnung bestimmt wie viel Licht gesammelt werden kann und eine größere Öffnung sammelt mehr Licht und ist somit Leistungsfähiger. Der Abstand zwischen Okular und Objektiv bestimmt die Brennweite und beeinflusst die Vergrößerung und das Gesichtsfeld des Fernrohrs. Das Auflösungsvermögen gibt darüber Auskunft welche Details mit dem Fernrohr erkannt werden können.


Geschichte

Die Erfindung des Fernrohrs wird oft dem niederländischen Brillenmacher Hans Lipperhey im Jahr 1608 zugeschrieben. Er meldete seine Erfindung zum Patent an als er bemerkte das 2 Linsen hintereinander aufgestellt eine Vergrößerung von entfernten Objekten erzeugt.


Einige Jahre später (1609?) hörte der italienische Astronom Galileo Galilei von Lipperheys Erfindung und Galilei erkannte das Potential der Erfindung für die Astronomie. Mit seinem Fernrohr gelang es ihm bahnbrechende Beobachtungen am Himmel zu machen. Er entdeckte 4 Jupitermonde (Galileimonde), die Phasen der Venus und die Krater auf dem Mond. Seine Beobachtungen waren wichtige Beweise für das heliozentrische Weltbild, in dem die Sonne und nicht die Erde im Zentrum des Sonnensystems steht.

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In den Jahrhunderten nach Galilei wurde das Fernrohr stetig verbessert. Neue Linsen-und Spiegelkonstruktionen entwickelt die eine höhere Vergrößerung bei besserer Bildqualität erreichten. Bedeutende Beiträge zur Entwicklung des Fernrohrs leisteten unter anderem Johannes Kepler, Isaac Newton und William Herschel.


Heute gibt es eine Vielzahl von Fernrohren für unterschiedliche Anwendungen. In der Astronomie werden riesige Teleskope wie das Hubble-Weltraumteleskop und das James-Webb-Weltraumteleskop eingesetzt, um ferne Galaxien, Sterne und andere Himmelskörper zu beobachten.


Die Entwicklung des Fernrohrs ist noch lange nicht abgeschlossen und die Zukunft wird noch leistungsfähigere Teleskope gebaut hervorbringen, die uns noch tiefere Einblicke in das Universum ermöglichen werden. Auch die Entwicklung neuer Technologien wie adaptive Optik und computergestützte Bildverarbeitung wird die Möglichkeiten der Fernrohrbeobachtung weiter verbessern.


Abschließend lässt sich sagen das das Fernrohr unser Verständnis des Universums revolutioniert hat und auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Erforschung des Weltalls spielen wird.


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