Die Helligkeit 



Die Helligkeit von Himmelskörpern ist ein zentrales Thema in der Astronomie und spielt eine entscheidende Rolle bei der Erforschung des Universums. Sie hilft Astronomen, Entfernungen zu bestimmen, die Eigenschaften von Sternen und Galaxien zu erkennen und die Struktur des Kosmos zu verstehen.


Die Helligkeit eines Himmelskörpers wird in der Astronomie durch die sogenannte Größenklasse oder Magnituden beschrieben. Diese Skala ist logarithmisch und wurde bereits in der Antike von Hipparchos entwickelt. Ursprünglich wurden die hellsten Sterne als Sterne erster Größe und die schwächsten, gerade noch sichtbaren Sterne als Sterne sechster Größe bezeichnet. Im Laufe der Zeit wurde diese Skala präzisiert und auf andere Himmelskörper ausgedehnt. Ein Unterschied von 5 Magnituden entspricht einem Helligkeitsunterschied von 100. 




Sichtbarkeit bis 4mag

Scheinbare und absolute Helligkeit


Man unterscheidet zwischen der scheinbaren und absoluten Helligkeit eines kosmischen Objektes. Die scheinbare Helligkeit gibt an wie ein Objekt von der Erde aus erscheint. Mit der wirklichen Leuchtkraft des Objekts hat das nichts zu tun sondern die scheinbare Helligkeit ist die, die wir mit unseren Augen wahrnehmen. Die scheinbare Helligkeit berücksichtigt auch nicht die Entfernung eines Objekts was natürlich einen großen Einfluss auf die Helligkeit hat. Die absolute Helligkeit hingegen gibt an, wie hell ein Objekt in einer standardisierten Entfernung von 10 Parsec (etwa 32,6 Lichtjahre) erscheinen würde. Sie ist somit ein Maß für die tatsächliche Leuchtkraft des Objekts. Das heißt das Objekte deren absolute Helligkeit gemessen werden soll, egal in welcher Entfernung sie sich von uns befinden, in eine theoretische Entfernung von 10 Parsec gebracht werden und dann ihre Helligkeit gemessen wird. Die scheinbare Helligkeit wird mit m bezeichnet während die absolute Helligkeit mit groß M gekennzeichnet wird.


Die Helligkeit eines Himmelskörpers wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Die Leuchtkraft eines Sterns hängt von seiner Größe, Temperatur und Masse ab. Massereichere und heißere Sterne sind in der Regel leuchtkräftiger. Die scheinbare Helligkeit nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab. Ein Objekt, das doppelt so weit entfernt ist, erscheint viermal schwächer. Auch Staub und Gas haben einen wesentlichen Einfluss auf die Helligkeit eines Objekts da sie Licht absorbieren und streuen können was zur Verringerung der Helligkeit führt. Unsere eigene Atmosphäre beeinflusst das Licht von Himmelskörpern da atmosphärische Extinktion und Szintillation die Helligkeitsmessung erschweren.


Astronomen verwenden verschiedene Instrumente und Methoden, um die Helligkeit von Himmelskörpern zu messen. Mit dem Photometer wird die Intensität des Lichts bestimmt während mit CCD-Kameras Licht in elektronische Signale umgewandelt werden und es so zu exakten Helligkeitsmessungen kommt. Spektrographen zerlegen das Licht in seine Spektralfarben und ermöglichen so die Messung der spektralen Helligkeit.


Die Helligkeitsmessung ist ein überaus wichtiger Teil der Astronomie da sie Astronomen ermöglicht durch den Vergleich der scheinbaren mit der absoluten Helligkeit eines Objekts dessen Entfernung zu berechnen. Des weiteren kann die Helligkeit und die Farbe von Sternen Aussagen über Temperatur, Masse und Entwicklungsstadium eines Sterns geben. Durch die Helligkeitsverteilung in Galaxien können Rückschlüsse auf ihre Struktur und Zusammensetzung gezogen werden. Soweit nur einige wenige Beispiele über den Einfluss der Helligkeit auf den Prozess des Erkenntnisgewinns.


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