Parallaxe


Der Parallaxe kommt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung von Entfernungen im Universum zu. Sie beschreibt die scheinbare Verschiebung eines Objekts vor einem weiter entfernten Hintergrund, wenn sich der Beobachtungsstandpunkt verändert. Dazu ein einfacher Effekt den man nachprüfen kann. Hält man den Daumen vor das Gesicht und jeweils mit den linken oder rechten Auge anvisiert wird merken das der Daumen sich scheinbar vor dem Hintergrund bewegt. Je näher der Daumen ist um so größer ist die „Bewegung“. Dieses Prinzip machen sich Astronomen zu nutze um die Entfernung von Sternen zu bestimmen.


Da sich die Erde auf einer elliptischen Bahn um die Sonne bewegt verändert sich unser Blickwinkel im Laufe eines halben Jahres. Beobachtet man einen Stern im Januar und dann im Juni stellt man fest das er sich auf den Hintergrund bezogen leicht verschoben hat. Diese scheinbare Bewegung nennt man Sternparallaxe. Desto näher ein Stern ist um so größer ist sein Parallaxenwinkel un diesen kann man benutzen um seine Entfernung zu bestimmen.

Schon die Astronomen in der Antike vermuteten das es eine Parallaxe geben müsste wenn sich die Erde um die Sonne bewegt. Da dies aber mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmbar ist verwarfen die meisten Astronomen dieser Zeit das heliozentrische Weltbild. Erst im Jahr 1838 gelang dem deutschen Astronom Friedrich Bessel, die erste verlässliche Messung der Sternparallaxe durchzuführen. Er beobachtete den Stern 61 Cygni, einen relativ nahen Doppelstern, und bestimmte seine Entfernung auf etwa 10,4 Lichtjahre. Damit war der Beweis das Sterne stehen in großen Entfernungen von der Erde.


Der Parallaxenwinkel ist extrem klein und daher können nur die Entfernungen von Sternen aus der kosmischen Nachbarschaft mit dieser Methode überprüft werden. Für weiter entfernte Sterne wird der Winkel so klein, dass er sich nur mit hochpräzisen Weltraumteleskopen messen läßt.


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