IC 1848


Sternbild: Kassiopeia
Typ: Emissionsnebel
Rektaszension: 02h 51m 10,6s
Deklination: +60° 24′ 09″ 
Helligkeit v: 6,5
Entfernung: 7500 LJ
Durchmesser:--
Entdecker: Edward Barnard
Katalogbezeichnung:  IC 1848, Sharpless 2-199
Beste Beobachtungszeit: zirkumpolar, Herbst


Zusammen mit dem Herznebel bildet der Seelennebel ein beeindruckendes Gebilde im Sternbild Kassiopeia. So wie der Herznebel, ist auch der Seelennebel ein Emissionsnebel.


Durch junge und heiße Sterne wird die riesige Wolke aus Staub und Gas angeleuchtet und zum Leuchten angeregt. Die Form des Nebels ist ein Ergebnis der Wechselwirkung von Gas und Staub bzw. der Sternwinde der jungen Sterne.

Die Entstehung des Seelennebels lässt sich in folgende Schritte unterteilen:


Zunächst existiert eine riesige, kalte Wolke aus Gas und Staub, die hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium besteht. Durch die Schwerkraft ziehen sich Teile dieser Wolke zusammen und bilden dichte Kerne. In diesen dichten Kernen entstehen neue Sterne. Die energiereiche Strahlung dieser jungen Sterne ionisiert das umgebende Gas und lässt es zum Leuchten anregen.


Emissionsnebel
 IC 1871+IC 1848

Die Struktur des Seelennebels ist sehr komplex und umfasst:


Lange, fadenförmige Strukturen, die durch die Ionisation des Gases entstehen.


Staubwolken, die das Licht der dahinterliegenden Sterne absorbieren und so dunkle Bereiche im Nebel erzeugen.


H-II-Regionen, Bereiche mit hoher Elektronendichte, in denen fast nur ionisierter Wasserstoff vorkommt.


Der Seelennebel ist oft gemeinsam mit seinem Nachbarn, dem Herznebel (IC 1805), zu sehen. Beide Nebel sind Teil desselben Sternentstehungsgebiets und weisen ähnliche Strukturen auf. Der Herznebel ist etwas kleiner und kompakter als der Seelennebel und hat eine charakteristische Herzform.


Der Seelennebel (IC 1848) ist nicht nur ein faszinierendes Objekt für Amateurastronomen, sondern auch ein wichtiger Forschungsschwerpunkt für professionelle Wissenschaftler. Er bietet uns einen einzigartigen Einblick in die komplexen Prozesse der Sternentstehung und die Entwicklung von Galaxien.


Eine der aktuellen Forschungsfragen im Zusammenhang mit dem Seelennebel ist die Rolle von Magnetfeldern bei der Sternentstehung. Man vermutet, dass Magnetfelder die Bewegung des Gases in den Nebeln beeinflussen und so die Entstehung von Sternen beeinflussen. Durch Beobachtungen mit polarimetrischen Instrumenten versuchen Astronomen, die Stärke und Ausrichtung der Magnetfelder im Seelennebel zu bestimmen und ihre Auswirkungen auf die Sternentstehung zu verstehen.


Der Seelennebel ist nur ein Beispiel für viele Sternentstehungsregionen in unserer Galaxie. Durch den Vergleich mit anderen Nebeln können Astronomen allgemeine Muster und Prozesse identifizieren, die bei der Sternentstehung eine Rolle spielen. Zum Beispiel wird der Seelennebel oft mit dem Orionnebel verglichen, einem anderen berühmten Sternentstehungsgebiet. Beide Nebel zeigen ähnliche Strukturen und Prozesse, aber sie unterscheiden sich auch in einigen wichtigen Aspekten, wie der Größe, der Dichte des Gases und der Anzahl der jungen Sterne.


Link


Der Nebel NGC 7635 Blasennebel


M 42 Orionnebel

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